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Ein Rückblick in unsere Vereinsgeschichte ist auch ein Einblick in das Leben in der Gemeinde Rippolingen und auch in die Geschichte der hier lebenden Menschen.

Am 25. Februar 1923 trafen sich auf Anregung des damaligen Rössle-Wirtes Arthur Ludwig sangeslustige Freunde aus Rippolingen und Harpolingen um einen Gesangverein zu gründen. Mit dem damaligen Hauptlehrer Kuhn war schnell ein Dirigent gefunden. Die Proben wurden auf Montag und Donnerstag jeweils von 20 Uhr bis 22 Uhr festgelegt.
Aus einer Versammlung am 1. März 1923 ging ein paritätisch aus beiden Dörfern besetzter Vorstand hervor; Eugen Huber war der erste Vorstand des Gesang-Vereins Liederkranz Rippolingen.

Die monatliche Gebühr betrug 50 M(ark), als Eintrittsentgelt wurden 100 M festgesetzt. In den verabschiedeten Statuten war als Zweck des Vereins angegeben: Die Hebung der nach dem Krieg gesunkenen Moral durch Gesang und andere Veranstaltungen.
Dass die Sache auch den nötigen Ernst hatte, zeigte der „Bußgeldkatalog“. Als Strafen wurde festgesetzt:
Fehlen bei einer Probe ½ M
Fehlen bei einer Versammlung 1 M
Fehlen bei einer Veranstaltung 2 M
Beim Fehlen in 5 aufeinanderfolgenden Proben drohte der Ausschluß.

Das Vereinsleben begann sogleich mit der ersten Veranstaltung. Bei einem lustigen und traditionellen Eierlesen (an Ostern) trat der Verein öffentlich auf. Leider entwendeten noch heute unbekannte Täter die 100-120 Eier sowie Wurst und Speckwaren.

Die Inflation zeigte ihre Wirkung: in mehreren Versammlungen wurde der monatliche Betrag bis auf 1000 M erhöht.

Am 17.Juli 1927 begann mit Böllerschüssen das Fest der Fahnenweihe. Höhepunkt dieser Feier war der Festzug mit 8 Brudervereinen. Daß man zu feiern verstand zeugt die Bestellung von 800 Servelas, 1600 Brötchen und 400 l Weißwein; auch 30 l Branntwein stand zur Lieferung an. Die damals geweihte Fahne ist (zwar restauriert im Jahre 1979) noch immer im Einsatz.

Nicht immer war eitel Sonnenschein im Dorf, so endet eine Hochzeitsfeier am 27. Juli 1932 im Rössle mit einem Eklat. Das Lokal sollte von der Gendarmerie geräumt werden, obwohl sich der Verein „auf die friedlichste Weise aufgeführt hatte“. Daraufhin verließ der Verein geschlossen das Lokal, begleitet von den wüstesten Beschimpfungen des Wirtes. Über 3½ Jahre setzte der Verein keinen Fuß mehr in das Lokal.

Am 17. März 1933 feierte man das 10 jährige Stiftungsfest. Unser erster Dirigent, Hauptlehrer Kuhn, nahm die Ernennung zum Ehrendirigenten entgegen. In dieser Zeit wandelten sich nicht nur die politischen Töne; auch einen Vorstand durfte es nicht mehr geben. Ein Vereinsführer stand an der Spitze. Dass auch dies nicht allen den Mut sinken liess beweist folgender Eintrag in das Protokoll: Nach einem Hochzeitsständchen wurde noch beim Löwenwirt eingekehrt. Wann und wie die letzten das Heimatdorf erreichten, darf nie an die breite Öffentlichkeit gelangen.

Am 12. Januar 1936 ergriff der Verein die zum Frieden ausgestreckte Hand des Rössle-Wirtes und der Verein hatte wieder eine Gaststätte im Dorf.

In 1939 wurden andere Lieder gesungen. Ein geregeltes Vereinsleben war nicht mehr möglich.

Am 29. März 1947 wurde eine von der damaligen Militärregierung genehmigte Versammlung einberufen, um den Verein zu reaktivieren.

1948 konnten bereits 23 Mitglieder gezählt werden. Eine Fasnachtsveranstaltung bildete den ersten Anlaß, bei der zwar der Wein noch fehlte, aber bei vielen durch eine Flasche guten Haustrunks ersetzt wurde.

Das 30 jährige Stiftungsfest vom 5. - 7. Juli 1952 war verbunden mit zahlreichen Ehrungen durch den damaligen stv. Vorsitzenden des Oberrheinische Sängerbundes.

Im Jahre 1953 erfolgte anstelle einer Fasnachtsveranstaltung eine Sammlung des MGV. Der gesammelte Betrag von DM 91,20 sollte Flüchtlingen, die nach Westberlin kamen, einen Teil ihrer Not lindern (Spenden für einen guten Zweck hat Tradition beim Liederkranz).

Die 60er Jahre begannen am 27. März 1960 mit einem Ständchen zur Wahl unseres Ehrenmitglieds Otto Huber zum Bürgermeister. Der damalige Vorsitzende Paul Huber unterlag nur knapp.

Im Mai 1961 durfte der Verein an der feierlichen Einweihung des Kriegerdenkmals mitwirken. Ein Ort, wo wir uns immer noch jährlich zusammenfinden.

Im Mai 1963 stand der MGV Rippolingen an einem Scheideweg; nur noch 13 Aktivmitglieder ließen kaum noch reguläre Auftritte zu. Eine öffentliche Versammlung sollte das Interesse am Fortbestand des Vereins wecken und mit 5 Neuzugängen verstärkte sich der Verein erheblich.

Die Einweihung des Gemeindehauses am 28. Januar 1968 bildete einen weiteren Eckpunkt in der Geschichte des Vereins. Hier wurde ein Ort geschaffen, der zum Wohl der Dorfgemeinschaft beitragen soll. Hier finden noch immer unsere Proben statt.

Ebenfalls im Jahr 1968 erfolgte der Spatenstich zu Auferstehungskapelle, die am 31. November 1969 feierlich geweiht wurde.

Zum 50 jährigen Vereinsjubiläum Ende Mai 1973 traten erstmals mit dem Jugendchor St. Martin auch Sängerinnen zusammen mit dem MGV auf. Ob es Zufall war, daß gleichzeitig mehrere junge Sänger dem MGV beitraten ?
Und ob damals jemand daran dachte, daß sich 25 Jahre später wieder „Männlein und Weiblein“ gemeinsam beim Gesang treffen?

Auch der Sport kam nicht zu kurz; am 30. April 1978 standen sich zum 3. Mal Tenor und Baß gegenüber, um beim Fußballspiel den besseren zu ermitteln. Man trat mit hartem Einsatz an. 2 Spieler mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Wie ernst die Verletzungen waren ist nicht überliefert. Der Tenor gewann übrigens 8:4.

Das Jahr 1981 war geprägt von personellen Veränderungen. Vor der Generalversammlung am 24. Januar 1981 galt es den begehrenswerten Posten des 1. Vorstandes neu zu besetzen. Nach vielen Diskussionen konnte man Jan van den Eijkel überzeugen, der richtige Mann zu sein. Obwohl bereits früher bei Festen Kinder mit im Programm integriert waren, begann die Tradition des Kinderfestes für gross und klein ebenfalls im Juli 1981 als eigenständige feste Größe im Vereinsjahr.

Am 21. November 1981 verabschiedete der Verein seinen Ehrendirigenten Karl Schmerbeck nach 33 Jahre Dirigententätigkeit. Er prägte den Verein wohl wie kein anderer. Sein Nachfolger wurde Hubert Alznauer.

Am 24. September 1983 traten wir im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60 jährigen Vereinsjubiläum gemeinsam mit dem Hohnerorchester Bad Säckingen auf.

Bei der Einweihung des Feuerwehrhauses am 12. Oktober 1991 konnten wir zum ersten Mal die Akustik dieses Raumes testen.

Mit unserem Ausflug im August 1993 in die Champagne und nach Paris praktizierten wir beim gemeinsamen Konzert mit dem Chorale des Vallees ein Stück vereintes Europa. Der Gegenbesuch im Jahre 1994 bei uns vertiefte die Kontakte, die zwischen Deutschen und Franzosen bestand.

Ende September 1997 knüpften wir an vergangene Zeiten an. Mit dem MGV Engelskirchen sind wir nicht nur durch ein Bruderpaar verbunden. Bereits im Jahre 1981 besuchte uns ein Doppelquartett und brachte rheinische Stimmung in den Hotzenwald.
Viele erinnern sich sicher an den schönen Abend, der mit den aufgeführten Sketchen unsere Lachmuskeln strapazierten.

So präsentiert sich unser Chor als eine starke Gemeinschaft, die sich in vielfältiger Weise zeigt. Wir besuchen Veranstaltungen, Ständchen und Feste der näheren und ferneren Chöre, auch wenn wir nicht der Tradition früherer Zeiten folgen.
Auch wenn einmal für einen erkrankten Sänger das Holz zu schlagen gilt, fackeln wir nicht lange. Und wenn beim Ausflug das Getriebe des Busses streikt, setzen wir auch größere Massen in Bewegung.

Am 25. April 1997 beginnt mit der Gründung des Frauenchores eine neue Epoche. Mehr zum » Frauenchor auf der nächten Seite.